Geschichte

Festauszüge zu unserem Jubiläum



1869

Am 6. September 1869 wurde die Freiwillige Feuerwehr Heilsbronn von 16 Heilsbronner Bürgern gegründet. Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung wurde die Freiwillige Feuerwehr an mehrere Brandplätze gerufen. An Löschgeräten standen zwei Saug- und Druckspritzen zur Verfügung. Eine davon wurde, wie schon zum 125-jährigen Jubiläum 1994, auch zum 150-jährigen Jubiläum 2019 wieder aufbereitet und war in den Festumzügen zu sehen.

1899

Zum Jahrhundertwechsel 1899 – 1900 zählte die Wehr bereits 167 Mitglieder.

1912

Ein Höhepunkt im Vereinsleben war die Anschaffung einer neuen Fahne im Jahre 1912. Diese kostete damals 300 Mark. Zum 125-jährigen Jubiläum 1994 wurde diese Fahne restauriert und erstrahlt bis heute in alter Pracht.

1. Weltkrieg

Der 1. Weltkrieg warf dann auch seine Schatten auf die Freiwillige Feuerwehr Heilsbronn. Alle wehrfähigen Männer wurden an die Waffen gerufen. Aufgrund der Einberufung zahlreicher Feuerwehrleute zum Militär war die Besetzung der Löschgeräte nicht mehr möglich. Daraufhin rief der Magistrat alle Burschen und Männer im Alter zwischen 16 und 55 Jahren auf, während des Krieges freiwilligen Dienst in der Feuerwehr zu leisten. Die Vorstandschaft stellte erleichtert fest, dass dem Aufruf zahlreiche Bürger folgten. In der ersten Generalversammlung nach dem Kriege, am 14. März 1919, hielt man Rückblick auf die vergangenen Jahre und gedachte der sechs gefallenen Feuerwehrkameraden.

1929

1925 wurden zehn Minimax-Feuerlöscher angeschafft und dafür Stoßtrupps zusammengestellt und ausgebildet. Ab 1929 betrieb man über die Gemeinde die Anschaffung einer Motorspritze und einer mechanischen Schiebeleiter.

1934

Zu einer wesentlichen Verbesserung des Brandschutzes trug die Inbetriebnahme der städtischen Wasserversorgung am 11. Juni 1934 bei. Insgesamt bauten die Stadtwerke 60 Über- und Unterflurhydranten mit in die Hauptversorgungsleitungen ein.

2. Weltkrieg

Die schwierigste Zeit war ohne Zweifel die Regierung unter Hitler. Das Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 10. Januar 1937 enthält den Schlusssatz: „Die Feuerwehr ist heute kein Verein mehr, sondern eine Truppe der „Löschpolizei“. Von jetzt an durfte auch kein Vereinsprotokoll mehr geführt werden.

In Erinnerung geblieben ist jedoch, dass die Heilsbronner Feuerwehr (lies Feuerlöschpolizei) mit ihren zwei Motorspritzen häufig nach Bombardierungen der Alliierten in Nürnberg eingesetzt worden ist. Kurz vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Heilsbronn (April 1945) und dem Kriegsende (Mai 1945) brannten durch Bombenabwurf und Artilleriebeschuss mehrere Anwesen aus. Möglichkeiten für einen geordneten Löscheinsatz durch die Feuerwehr gab es nicht.

Nachkriegszeit

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurde den Bürgern nicht erlaubt in einer Organisation mitzuwirken. Auch die Heilsbronner Wehr war am Tiefpunkt ihres Bestehens. Erst 1948 war der damalige Bürgermeister der Auffassung, dass die Wehr wieder einsatzfähig gemacht werden müsse. Es standen dann zwei Motorspritzen zur Verfügung.

1956

1956 begann dann ein neues Zeitalter, die Wehr bekam ihr erstes Löschfahrzeug LF 8. Auch wurde das Einsatzleuten der Kirchenglocken durch eine Sirene ersetzt.

1960 – Aus Fanfarenzug wird Stadtkapelle Heilsbronn

Im Juli 1960 erfolgte aus den Reihen der Feuerwehrkameraden die Gründung eines Fanfarenzuges der Freiwilligen Feuerwehr Heilsbronn, der die Stadt Heilsbronn nicht nur im bayerischen Raum, sondern auch im benachbarten europäischen Ausland bekannt gemacht hat. Der Spielmanns- und Fanfarenzug ist mittlerweile ein selbständiger Verein. 1984 trennten sich die Wege der Feuerwehr und des Fanfarenzuges und 1997 änderte er seinen Namen in „Stadtkapelle Heilsbronn“ unter dem er heute noch bekannt ist.

1965 – Die FFW Heilsbronn wird Stützpunktwehr

Richard Güttler wurde 1960 zum neuen Kommandanten gewählt, nachdem sein Vorgänger überraschend zurücktrat. In seiner Amtszeit vollzog die Freiwillige Feuerwehr den Schritt von der reinen Löschtruppe zu einer Hilfsorganisation mit vielfältigen Aufgaben. 1965 setzte sich die Entwicklung mit der Übernahme des kreiseigenen Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24 (Emma) fort. Die Freiwillige Feuerwehr war zur Stützpunktwehr geworden und musste zusätzlich neue und überörtliche Aufgaben meistern.

Mit der steigenden Motorisierung unserer Gesellschaft begann sich der Einsatzschwerpunkt weg von Brandeinsätzen hin zu technischen Hilfeleistungen zu verlagern. Dank der finanziellen Unterstützung sehr vieler Heilsbronner Bürgerinnen und Bürger konnte 1976 der erste hydraulische Rettungssatz (Schere und Spreizer) angeschafft werden.

1978

1978 bewirkte die damalige Führung, wegen den unzumutbaren Bedingungen im alten Feuerwehrhaus (heute Konventsaal), den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses.

1983

1983 war es dann soweit und die Feuerwehr konnte in ihren neuen Stützpunkt umziehen.

1987 – Die FFW Heilsbronn wird Ausbildungsstätte

1987 löste Hans-Jürgen Güttler seinen Vater als 1. Kommandanten ab und wird zu seinem Nachfolger gewählt. Mit dem Berufsfeuerwehrmann erreicht die Ausbildung der Führungskräfte und der Mannschaft eine neue Qualität. Nach seiner Ernennung zum Kreisbrandmeister 1990 wurde ihm und damit der Feuerwehr Heilsbronn die Verantwortung für die Ausbildung aller Atemschutzgeräteträger im KBI-Bezirk Ansbach Land 2 übertragen. Seit 1992 findet bis heute zweimal jährlich ein zweiwöchiger Lehrgang am Standort Heilsbronn statt.

1988

Ab 1988 begann die technische Entwicklung im Bereich der Ausrüstung und Fahrzeuge.

So wurde 1988 ein Mehrzweckfahrzeug VW LT 28 beschafft, ein Jahr später folgte eine Drehleiter DL 16/4 und weitere zwei Jahre später wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in den Dienst gestellt.

1999

Zum Jahrhundertwechsel 1999 – 2000 wurde Hans-Jörg Wattenbach zum 1. Kommandanten gewählt. Nach der kurzen Amtszeit von 1,5 Jahren des Berufsfeuerwehrmanns, in der er aber die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 16/12 bewirkte, wurde Alexander Ulherr zum 1. Kommandanten gewählt.

2005

Die Erweiterung und Modernisierung des Fuhrparks und der Ausrüstung schreitet voran. 2005 wurde ein LF 10/6 mit Chemieschutzanzügen und Langzeitatemschutzgeräten beschafft.

2011

2011 folgte ein neuer Rettungssatz, da das Vorgängermodell nicht mehr den Ansprüchen der immer stabiler gebauten Fahrzeuge entsprach. Im gleichen Jahr erfolgte die Beschaffung einer Drehleiter DLK 18/12, als Nachfolger des alten Modells 16/4. 2012 wurde das in die Jahre gekommene Mehrzweckfahrzeug durch ein neues MZF ersetzt.

2015 – Neubau und Renovierung des Feuerwehrgerätehauses

Das 1983 fertig gestellte Feuerwehrhaus entsprach nach 32 Jahren neben unzähligen erheblichen Mängeln auch nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Zeit. Nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen mit der Stadt Heilsbronn wurde einem Neubau der Fahrzeughalle und der Sanierung und Aufstockung des Verwaltungsgebäudes zugestimmt. Die Feuerwehr wurde während der Bauphase vorrübergehend mit allen Fahrzeugen, Gerätschaften und Helmstöcken in den städtischen Bauhof ausgelagert. Nach einer Bauzeit von 1,5 Jahren, konnten wir im Oktober 2016 in das neue Feuerwehrhaus einziehen. Neben zahlreichen technischen Neueinführungen und Neuerungen erfolgte auch die Einrichtung einer Kleiderkammer sowie einer automatischen Schlauchwaschanlage für alle Feuerwehren der Stadt Heilsbronn.

2015 wurde zudem die Fachgruppe Absturzsicherung, zur Rettung von Menschen aus Höhen und aus Tiefen gegründet. Im selben Jahr erfolgte die Einführung des Digitalfunks.

2017

Seit 2017 gibt es am Standort Heilsbronn die modulare Ausbildung zum Truppmann/Truppführer, kurz MTA, nach FwDV2, welche gemeinsam mit den Heilsbronner Ortsteilen durchgeführt wird. Ebenfalls wurde in diesem Jahr ein HLF 20 als Ersatz für das TLF 16/25 beschafft.

2018

Seit 2018 wurde für neue aktive Mitglieder eine Basisausbildung eingeführt. Eine Ausbildung für Maschinisten sowie für den heutigen Digitalfunk, damals Sprechfunker, erfolgt ebenfalls am Standort Heilsbronn.

2019

2019 erfolgte die Beschaffung eines TLF 4000, mit einem 5000 Liter Wassertank und 500 Liter Schaum.

2023

2023 wird ein LF 20 als Nachfolger für das in die Jahre gekommene LF 16/12 beschafft.